Es gibt Hybriden, die extra für die Massentierhaltung gezüchtet worden sind. Diese Hühnerrassen eignen sich entweder perfekt zur Eierproduktion (Legehuhn) oder zur Fleischproduktion (Masthuhn). Vor allem Masthühner sind wahre Qualzuchten, die Legehühner sind zumindest während der Wachstumsphase noch fit.
Nutz- und Liebhaberrassen
Wenn Du privat eine kleine Hühnerherde halten möchtest, um stets frische Eier und gelegentlich einen Braten zu haben, oder vielleicht auch als ganz normale Haustiere, solltest Du Dich für eine „Liebhaberrasse“ entscheiden. Es gibt zahlreiche Rassen, die optisch punkten sowie eine gute Legeleistung haben und/ oder recht viel Fleisch ansetzen. Sie sind ideal für alle, die keine maximale Leistung von ihren Hühnern einfordern. Größere Betriebe jedoch benötigen genau diese Rassen, die einzig und allein auf Leistung gezüchtet sind. Hochleistungshybriden sind Hühner aus verschiedenen Rassen, dessen exakte Kreuzung möglichst geheim gehalten wird. Es gibt Hühner, die besonders viele und große Eier legen sowie Hühner, die in möglichst kurzer Zeit sehr viel Fleisch ansetzen. Es gibt keine einzige Hühnerrasse, die für die Eier- sowie Fleischproduktion gleichermaßen geeignet wäre. Diese Hybridhühner werden von wenigen großen Konzernen gezüchtet und an etliche Betriebe verkauft. Da man mit Hybriden nicht züchten kann beziehungsweise der Nachwuchs nicht mehr so produktiv wäre wie die speziell gezüchteten und eingekauften Superleistungshühner, werden immer wieder neue Mast- und Legehühner nachgekauft.
Das Masthuhn
Bei der Geburt wiegt ein Masthuhn rund 40 Gramm, danach wächst es enorm schnell und legt rasant an Gewicht zu. Nach vier bis sechs Wochen (meist 35 Tagen) wiegt ein Masthuhn über 2000 Gramm und ist damit schlachtreif. Da Hühnerbrust und –schenkel am liebsten gegessen werden, sind diese bei den Masthühnern besonders ausgeprägt. Die Brust nimmt innerhalb kürzester Zeit Übergröße an. Aufgrund der viel zu schnellen und zu hohen Gewichtszunahme leiden Masthühner mit zunehmendem Alter (wir sprechen hier allerdings wohlgemerkt nur von wenigen Tagen) unter Herz- Kreislauf- Erkrankungen, mangelnder Knochenfestigkeit, Beinfehlstellungen, schweren Bewegungseinschränkungen, etc. Gegen Ende der Mastzeit brechen viele Hühner aufgrund ihres zu hohen Körpergewichts zusammen oder liegen zumindest vermehrt auf ihrer Brust. Hautreizungen, Entzündungen und Brustblasen sind oftmals die Folge.
Eier legen diese Hybriden nicht, da sie geschlachtet werden, ehe sie alt genug dafür wären. Außerdem befinden sich unter den Masthühnern weibliche als auch männliche Tiere, sodass ohnehin nicht alle von ihnen Eier legen könnten. Wenn eine Masthenne nicht nach wenigen Wochen geschlachtet wird, kann es sein, dass sie ein paar kleine Eier legt, doch für den ohnehin schon ausgezehrten Körper ist dies eher eine zusätzliche Qual. Einen Bruttrieb haben diese Hühner normalerweise nicht.
Das Legehuhn
Frisch geschlüpft kann man Lege- und Masthuhnküken nicht voneinander unterscheiden. Bereits nach zwei Wochen jedoch ist das Mastküken deutlich größer, nach vier Wochen wiegt es doppelt so viel wie ein Legehuhn im selben Alter. Wenn nach vierzig Tagen die Masthühner so viel Fleisch angesetzt haben, dass sie sich kaum mehr auf den Beinen halten können, sieht ein junges Legehuhn noch sehr dünn und klein aus; es hat nach wie vor kaum Fleisch angesetzt ist und noch sehr fit.
Leider bleibt das Legehuhn aber nicht lange fit. Männliche Küken werden bereits kurz nach dem Schlupf aussortiert und getötet, da sie- wie der obige Vergleich verdeutlicht- nicht für die Mast geeignet sind. Kleine Betriebe und private Hühnerhalten nutzen die männlichen Küken gerne als Brathähnchen, in der Massentierhaltung ist dies aber nicht lohnenswert. Die Legehennen bleiben recht gesund, solange sie sich noch in der Entwicklung befinden, doch bei schlechter Haltung leiden natürlich auch diese Tiere. Selbst wenn eine Legehenne gut gehalten wird, beginnt ihr Leid mit dem Eierlegen. Diese Hybriden legen rund 280 bis 320 Eier im Jahr, doch dies zehrt ihre Körper maßlos aus. Nach zwei Jahren lässt ihre Legeleistung so sehr nach, dass diese in der Massentierhaltung unbrauchbar werden und geschlachtet werden. Für gewöhnlich werden aus diesen Hennen Suppenhühner und Dosenfutter, manchmal landen sie aber auch im Fleischabfall. Zwar könnte man diese Legehennen auch noch einige Zeit länger halten, aber mit Eiern ist dann nicht mehr zu rechnen. Auch andere Hühnerrassen legen nach zwei bis drei Jahren deutlich weniger Eier, dies ist jedoch auch bei wilden Hühnern normal.
Fazit
Es ist für Großbetriebe ein lohnendes Geschäft, spezielle Nutzrassen- also Hybride- zu kaufen. Als Hobbyhühnerhalter wirst Du aber nicht viel Freude mit diesen überzüchteten Hühnern haben. Trotz der enormen Legeleistung in den ersten ein bis zwei Jahren beziehungsweise dem hohen Fleischanteil ist von der Haltung dieser Rassen abzuraten.
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